Chronik


50 Jahre Schützenverein Adler Bürglein

Nach wochenlangen Debatten und Überlegungen wurde am 23. April 1956

im Gasthaus zur Post in Bürglein unser Schützenverein von 11 Mann ins

Leben gerufen. Als Gründungsmitglieder waren folgende Personen

anwesend:

  • Andreas Gugel
  • Leonhard Hacker
  • Georg Röschinger
  • Albert Bernhard
  • Hans Horneber
  • Hans Meyer
  • Karl Rohr
  • Michael Volland
  • Fritz Zehnder
  • Georg Helmreich
  • Reinhard Hammer

In der Gründungsversammlung wurden folgende Mitglieder in die

Vorstandschaft gewählt:

1. Schützenmeister:

2. Schützenmeister:

Schriftführer:

Kassier:

Schießwart:

Andreas Gugel

Fritz Zehnder

Hans Horneber

Leonhard Hacker

Michael Volland


Als Vereinsname wurde sich nach mehreren Vorschlägen auf den Namen

“Schützenverein Adler Bürglein“

 geeinigt.

Der Jahresbeitrag zu dieser Zeit betrug für Schützen 12 DM und für Jugendliche 6 DM, dieser wurden dann 1959 auf 6 DM bzw. 3 DM reduziert. Die Aufnahmegebühr für Schützen war auf 4,20 DM und für Jugendliche auf 2 DM festgelegt.

Um überhaupt schießen zu können, mussten erst 2 Luftgewehre und ein paar Scheibenzugstände angeschafft werden. Wir hatten nichts in der Kasse und man fragte sich: “Wie geht‘s weiter?“

Durch ein zinsloses Darlehen der einzelnen Mitglieder und ein Darlehen von der Humbserbrauerei, mit dem wir 10 Jahre an die Brauerei gebunden waren, konnten die ersten Ausgaben vorfinanziert werden. Es wurden 2 Luftgewehre, Scheiben und Kugeln gekauft und das wöchentliche Übungsschießen konnte beginnen. Da noch kein passender Raum zum Schießen vorhanden war, musste vom hinteren Nebenzimmer des Gasthauses durch das Fenster über den Hof in die Holzlege geschossen werden.

Noch im Gründungsjahr konnte nach regelmäßig besuchten Schießabenden das erste Kirchweihschießen veranstaltet werden. Die erste Kirchweihscheibe erschoss sich Alfred Frohberg mit einem sehr guten Zehner und wurde groß gefeiert. Im Jahre 1960 wurde erstmals ein Königs- und Preisschießen mit guter Beteiligung durchgeführt. Erster Schützenkönig in unserem Verein wurde mit dem besten Schuss Rudolf Hawranek.

Nachdem sich die Vereinskasse nach den Anfangsjahren etwas gefüllt hatte, wurde das Darlehen an die einzelnen Geber wieder zurückgezahlt. Der Verein wurde beim Schützengau Ansbach angemeldet und konnte an den Rundenwettkämpfen teilnehmen. Der Gaubeitrag betrug pro Schütze 4,00 DM im Jahr.

Am 24. September 1960 fand der erste Wettkampf in Aich statt. Geschossen wurde mit 6 Mann je 15 Schuss in der Mannschaft. Am Ende stand das Ergebnis Aich 707 und Bürglein 701 Ringe fest. Knapp verloren, aber wir waren dabei.

Am 1. August 1961 wechselte der Verein aus Platz- und Sicherheitsgründen der Schießstände, vom Gasthaus “Zur Post’ in das Gasthaus “Zur Friedenseiche’. Dort konnten wir dann auf vier statt bisher zwei Schießständen in einem geschlossenen Raum trainieren. Es war auch zu gefährlich, auf die Dauer durch das Fenster und über den Hof zu schießen. Nun hatten wir beim Übungsschießen und bei Wettkämpfen einen wesentlich besseren Ablauf als zuvor. Im Jahre 1962 wurden von den einzelnen Schützen die ersten Leistungsabzeichen des DSB und BSSB geschossen. Ein Höhepunkt in unserem noch jungen Verein war der Gewinn des Klosterwanderpokals mit Schützen Seidler Heinz, Graf Ernst, Hacker Georg, Hacker Leonhard, Güttler Georg und Zehnder Hans im Jahre 1963, der nach dreimaligem Erringen in Folge 1965 bei uns als Vereinseigentum blieb.

In den folgenden Jahren konnten nach intensiver Jugendarbeit mit dem Nachwuchs zahlreiche Erfolge erzielt werden. Wir waren Gruppensieger und nahmen an Gau- und Bezirksmeisterschaften teil. Das Schießen machte immer mehr Spaß und es ging weiter aufwärts im Verein. Der Verein war weiterhin aktiv und beteiligte sich auch an zahlreichen Schützenfesten in der Umgebung und im Schützengau Ansbach. Die Vorstandschaft hatte sich im Laufe der Jahre etwas verändert, da verschiedene Gründungsmitglieder aus dem Verein ausgetreten waren oder auch keine Lust mehr hatten weiterzumachen. Als 1. und 2. Schützenmeister sowie Schriftführer und Schießwart mussten andere Mitglieder gewählt werden. Trotz öfterem Wechsel in der Vorstandschaft gab es keine Probleme; alles ging reibungslos über die Bühne.

 

Im März 1981 wurde unser Verein als gemeinnützig ins Vereinsregister eingetragen.  

Vom 26. - 28. Mai 1981 wurde unser 25-jahriges Bestehen mit Festzelt im größeren Rahmen gefeiert.

Bei dem Schießen nahmen 234 Schützen teil. Die Jubiläumsscheibe gewann Jürgen Becker aus Roßtal. Von den Ortsvereinen erhielten wir zum Fest eine Luftpistole. Festkommers mit Ehrungen, Bierprobe, Stimmungsmusik mit Tanz usw.. Beim großen Festzug am Sonntag mit 34 Vereinen war das ganze Dorf festlich geschmückt und alle Bewohner auf den Beinen.

Seit 1982 veranstaltet unser Schützenverein ein Bürgerschießen für die Kirchengemeinde Bürglein. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurde eine Meistbeteiligung ausgeschrieben und die Vereine der Kirchengemeinde angeschrieben, was die Beteiligung der Bürgerschützen in den folgenden Jahren bis zu 200 Schützen anschwellen ließ. Von 1983 an wird alljährlich in Bürglein, mit Unterstützung der Raiffeisenbank Heilsbronn - Windsbach, ein Pokalschießen für Altersklassen durchgeführt, 1985 wird eine Seniorenklasse mit aufgenommen. Es sind 10 Vereine der Umgebung daran beteiligt.

Nachdem unser Vereinswirt Willi Oheimer aus gesundheitlichen Gründen, seine Gastwirtschaft 1991 verkaufen musste, kam für den Verein eine ungewisse Zukunft des Vereinslokals. Schon nach kurzer Zeit, am 21. November 1992, hat uns der neue Wirt gekündigt und wir standen mit unseren Schießständen auf der Straße. Wir suchten im ganzen Dorf nach einem geeigneten Platz für den Neuaufbau unserer Stände, damit der Schießbetrieb nicht auf längere Zeit unterbrochen werden musste. Unser Übungsschießen wurde bei verschiedenen anderen Vereinen notdürftig aufrechterhalten.

Am 1. Dezember 1992 fanden wir im Gasthaus “Weißes Ross“ ein vorübergehendes Vereinslokal, aber keinen Platz zum Schießen. Bald darauf fanden wir auch wieder einen Platz, um unsere Schießstände aufzubauen. Im leerstehenden Stallgebäude von Familie Winter konnten wir ab Dezember 1992 das Schießen wieder aufnehmen. Es war zwar keine Lösung auf Dauer, aber eine gute Gelegenheit unseren Schießbetrieb im Dorfe weiterzuführen.

Wir mussten uns damit befassen, für die Zukunft eine neue Schießstätte zu suchen oder zu bauen. Es ergab sich die Frage, wo, wie und womit sollen wir weitermachen. Unsere Suche nach einer geeigneten Lösung ging weiter, verschiedene Möglichkeiten wurden in Erwägung gezogen, aber es scheiterte immer am Platzbedarf und wir kamen zu keinem Ergebnis. Erst nachdem die Feuerwehr mit der Stadt einen Anbau am bestehenden Gerätehaus plante, ergab sich für uns eine vielversprechende Gelegenheit. Durch eine Aufstockung des Gebäudes, ergab sich der erforderliche Platz für 10 Schießstände mit Aufenthaltsraum und Nebenräumen. Nach eingehenden Gesprächen mit unserem Bürgermeister und Stadtrat sowie Gerold Ziegler, Zuschussbeauftragter des BSSB ergab sich, dass die zugesagten Zuschüsse nicht sofort zur Auszahlung kamen. Wir mussten also 33.000 DM zwischenfinanzieren, diesen wurden von einigen Mitgliedern zur Verfügung gestellt und nach Eingang zurückbezahlt. konnten wir mit der Planung und Vorbereitung unseres Vorhabens beginnen. Die gesamte Planung und Vorarbeit zog sich durch das ganze  Jahr 1992. Am 9. Mai 1993 wurde mit der Herstellung der ersten Dachbinder begonnen; der Anfang war gemacht. Am 18. Oktober 1993 wurde die Aufstockung des ersten Bauabschnitts in Angriff genommen. Noch vor dem ersten Schneefall im November waren auch Bauabschnitt 2 und 3 unter Dach und es konnte am 26. November Richtfest gefeiert werden. Der Innenausbau beschäftigte uns durch das ganze Jahr 1994 bis Juni 1995, anschließend folgte die Holzverkleidung an der Außenfassade.

Schon am 22. September 1995 konnten wir unseren ersten Wettkampf gegen Windsbach im neuen Schützenheim durchziehen. Nach dreijähriger Bauzeit fand am 24. Mai 1997 die Einweihung unseres neuen Schützenheimes statt. Alle Arbeiten, angefangen vom Erstellen der Statik, Konstruktion der Dachbinder, Schlagen des Bauholzes im Wald, Holzfahren und schneiden, Herstellen der Dachbinder, Rohbau, Innenausbau usw. bis zur Fertigstellung, wurden von  den Mitgliedern des Vereins kostenlos und mit sehr viel Geduld ausgeführt. Wir sind allen Helfern für ihren Einsatz und ihre vorbildliche Arbeit zu großem Dank verpflichtet.

Unser Neubau war durchaus gut gelungen und fand auch von der Stadt Heilsbronn und dem Schützengau Ansbach große Anerkennung. Es waren ein paar harte und arbeitsreiche Jahre für uns alle, aber wir sind stolz auf unser geschaffenes Werk, das für die Zukunft erhalten werden muss. Im Jahre 1997 wurden die Darlehen an die einzelnen Mitglieder wieder zurückgezahlt. In unserem neuen Heim haben wir nun genug Platz zum Schießen und auch zum Feiern.

In den folgenden Jahren hatte der Verein etwas mehr Ruhe. Die Wettkämpfe und alle Veranstaltungen können nun mühelos durchgeführt werden. Es werden auch seit 1997/1998 gauübergreifende Schießen mit unseren Freundschaftsvereinen aus dem Gau “Fürth“ SV 1924 Buchschwabach und aus dem Gau “Schwabach - Roth – Hilpoltstein“ SSG Rohr ausgetragen. 2002 schafften wir für unsere Schützenjugend 3 Luftgewehre und Schießjacken an.

Nun ist es aber an der Zeit, für unser 50-jähriges Jubiläum im Jahre 2006 alle Vorbereitungen zu treffen und zu erarbeiten. Bevor der Festtermin festgelegt werden konnte, mussten mit der Stadt, dem Gau und der ganzen Umgebung alle anderen Termine abgestimmt werden. Dabei mussten auch die Fußball WM sowie das Gauschießen berücksichtigt werden. Schließlich wurde festgelegt, dass unser Fest in der Zeit vom 8. April bis 28. Mai 2006 stattfinden soll. Wir hoffen auf eine gute Unterstützung der gesamten Bevölkerung von Bürglein und Umgebung und auf einen zahlreichen Besuch, sowie einen guten und reibungslosen Ablauf unseres Festes.

Für die Zukunft wünschen wir uns, dass sich auch weiterhin Mitglieder finden die den Verein erhalten und weiterführen. Möge der Verein stets nach dem Vorbild der Gründer fortbestehen.

 

Bürglein, im März 2005

Leonhard Hacker